Lehm Backofen Bauanleitung

Wer Aufläufe, knusprige Braten und Hähnchen, Pizza, Flammkuchen, Brote oder auch Kuchen backen möchte, braucht einen Backofen, der daher vermutlich auch in nahezu jeder Küche zu finden sein dürfte. Vor allem im Sommer wird das Kochen und Essen aber oft nach draußen verlegt. Zur Grundausstattung im Garten gehört ein Grill, in einigen Gärten finden sich aber auch Stein- oder Pizzaöfen. Gerade letztere sind allerdings verhältnismäßig teuer, so dass der eine oder andere Gartenbesitzer auf einen solchen Backofen verzichtet, auch wenn er eigentlich Interesse und ausreichend Platz hätte. Eine Alternative zu einem solchen Ofen kann aber auch ein selbstgebauter Backofen aus Lehm sein. Einen solchen Backofen in traditioneller Art und Weise zu bauen, ist nicht nur recht einfach, sondern auch sehr kostengünstig. Zudem ist es ein Projekt, das durchaus auch zusammen mit Kindern realisiert werden kann. Wie es geht, verrät die folgende Bauanleitung.

Materialliste für den Backofen aus Lehm

Für den Lehmbackofen werden folgende Materialien benötigt:

  • Lehm Backofen BauanleitungLehm und etwas Wasser
  • Stroh
  • Kieselsteine
  • einige Weidenruten
  • ein Rundholz mit etwa 8cm Durchmesser
  • einige Bretter und Schrauben oder Nägel

Die genauen Mengen hängen davon ab, wie groß der Backofen werden soll.

 

Bauanleitung für den Backofen

1.) Dieser Backofen wird auf ganz einfache und traditionelle Weise gebaut. Die ersten Backöfen dieser Art gab es bereits in Siedlungen der Jungsteinzeit, aber da es damals noch keine Baumärkte gab, in denen beispielsweise Fertigbeton oder Klinkersteine gekauft werden konnten, wird auch bei diesem Backofen auf solche Materialien und ein Fundament verzichtet.

 

Bauanleitung Backofen zum bauen

2.) Der Bau des Backofens beginnt damit, dass eine runde Grube ausgehoben wird. Die Grube sollte dabei eine Tiefe von etwa 30cm haben, der Durchmesser hängt davon ab, wie viel Platz vorhanden ist und wie groß der Backofen werden soll. In die Grube wird nun eine Schicht aus Kieselsteinen eingefüllt, die als Isolierung und Wärmespeicher dient.

3.) Da der Lehm etwas aufweichen muss, bevor er richtig verarbeitet werden kann, wird der Lehm nun zusammen mit etwas Wasser in einen Behälter gegeben und gut durchgeknetet. In einem anderen Behälter werden außerdem die Weidenruten gewässert, damit diese später gebogen und verflochten werden können ohne zu brechen.

4.) Der eingeweichte Lehm wird dann im Verhältnis 2 : 1 mit dem Stroh vermischt, also etwa zwei Teile Lehm und ein Teil Stroh. Mit diesem Lehm wird dann eine Art Fundament erstellt, indem die ausgehobene Grube mit dem Lehm aufgefüllt wird.

Als nächstes sind die Weidenruten an der Reihe, die möglichst gleich lang sein sollten. Mit den Weidenruten wird nun die Form des Ofens angelegt. Dazu werden die Ruten in gleichmäßigen Abständen in die Lehmschicht gesteckt, so dass sich eine kuppelartige Form ergibt. Um das Gebilde zu stabilisieren, werden außerdem einige Weidenruten verflochten, indem die Ruten immer im Wechsel über und unter die eingesteckten Weidenruten geführt werden. Dabei darf die Öffnung aber natürlich nicht vergessen werden.

5.) Über die Weidenkuppel werden nun die Wände aus Lehm gearbeitet. Dazu wird der mit Stroh vermischte Lehm außen und innen aufgetragen, bis eine etwa 10cm starke Wand entstanden ist. Zwischendurch wird dann auch das Rundholz von oben in die Lehmwand gesteckt. Durch das Rundholz entsteht ein Loch in der Kuppel, das als Rauchabzug dient. Wenn der Lehm getrocknet ist, kann das Rundholz einfach herausgezogen werden. Der fertige Lehmofen muss nun etwa eine Woche lang trocknen. Beim Trocknen können sich übrigens Risse bilden, die dann wieder mit etwas Lehm verschlossen werden müssen. Nach etwa einer Woche kann nun zum ersten Mal ein Feuer im Ofen angezündet werden und durch dieses Anheizen erhält der Ofen die benötigte Festigkeit.

6.) Was nun noch fehlt, ist eine Ofentür. Diese wird einfach aus Bretter gebaut, wobei die Tür etwas größer sein sollte als die Öffnung. Dadurch ist nämlich sichergestellt, dass möglichst wenig Wärme aus dem Ofen entweicht.

Und wie es aussieht, wenn der selbstgebaute Backofen brennt, ist hier zu sehen.