Terrarium Bauanleitung

Während die einen Haustiere wie Hunde, Katzen, Hamster oder Meerschweinchen halten, bevorzugen andere Reptilien. Nun benötigen exotische Tiere wie Echsen, Schlangen oder Spinnen aber auch eine entsprechend eingerichtete Unterkunft. Im Handel gibt es Terrarien in allen möglichen Größen und Formen fertig zu kaufen, allerdings sind diese oft auch recht teuer. Wer etwas handwerkliche Begabung und Geduld mitbringt, kann aber durchaus auch selbst ein Terrarium bauen. Die Kosten, die dabei entstehen, sind deutlicher niedriger als die Kosten für die Anschaffung eines fertigen Terrariums. Außerdem kann der Heimwerker so ein Terrarium in der Größe und in der Form bauen, wie es seinen Vorstellungen entspricht. Die nachfolgende Bauanleitung beschreibt ein Terrarium, das aus 19mm starken OSB-Platten gebaut wird und sich dadurch in erster Linie als Trocken- oder Wüstenterrarium eignet.

Eine andere Bauanleitung für ein Terrarium zeigt dieses Video:

 

Materialliste für das Terrarium

Das Terrarium in diesem Beispiel hat eine Größe von etwa 160 x 80 x 80cm. Soll das Terrarium größer oder kleiner werden, muss die Materialliste entsprechend angepasst werden. Zudem muss die Materialliste, je nach Bewohner des Terrariums, um die Beleuchtung erweitert werden. Für das Terrarium werden nun folgende Materialien benötigt:

  • 3 OSB-Platten, 160 x 80 x 1,9cm groß als Boden, Deckel und Rückwand
  • 2 OSB-Platten, 78,1 x 80cm groß als Seitenwände
  • 1 Streifen aus OSB-Platte, 20cm breit und etwa 155cm lang als untere Blende
  • 1 Streifen aus OSB-Platte, 5cm breit und etwa 155cm lang als obere Blende
  • Lüftungsgitter aus dem Baumarkt, passend zugeschnitten
  • Kunststoffschienen für Glasschiebetüren aus dem Zoofachhandel
  • 2 Glas- oder Plexiglasscheiben
  • Aquariensilikon
  • Senkkopf-Holzschrauben
  • Styroporplatten in unterschiedlichen Stärken zwischen 3 und 8cm
  • Universalverdünnung
  • Fliesenkleber
  • Abtönfarben auf Wasserbasis und Pinsel

 

Bauanleitung für das Terrarium

1. Den Grundkasten bauen

Vor dem Zusammenbau der OSB-Platten zum Grundkasten sollten die Löcher für die Verschraubungen vorgebohrt werden, denn andernfalls könnte das Holz ausreißen. Zudem ist es so viel einfacher, die Kanten bündig miteinander zu verschrauben. Dies wiederum ist wichtig, damit der Kasten exakt gerade ist und die Glasscheiben später problemlos eingesetzt und bewegt werden können. Die Löcher für die Verschraubungen werden etwa 1cm von den Außenkanten entfernt und in einem Abstand von rund 15cm gebohrt.

Sind die Löcher vorgebohrt, kann der Grundkasten gebaut werden. Dazu wird erst die Rückwand hinten bündig auf die Bodenplatte gestellt und von unten angeschraubt. Danach werden die Seitenteile montiert. Auch sie schließen bündig mit der Bodenplatte ab, die Befestigung erfolgt mit der Bodenplatte von unten und mit der Rückwand von hinten. Der Grundkasten ist damit fertig, die Blenden und der Deckel werden erst später montiert.

 

2. Die Innenwände gestalten

a.) Für die Innenwände werden die Styroporplatten in unterschiedlich große Stücke geschnitten und mit Aquariensilikon festgeklebt. Dabei sollten die Platten bis zu den oberen Kanten beklebt sein. An den Seitenwänden wird an den Vorderkanten ein etwa 2cm breiter Streifen ausgelassen, denn hier müssen später noch die Glasscheiben ihren Platz finden. Wie die Styroporplatten angeordnet werden, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen, allerdings wirken die Wände später umso lebendiger und echter, je wilder und ungleichmäßiger die Strukturen sind. Mit den Styroporstücken können außerdem auch Terrassen, Höhlen oder Sonnenplätze gestaltet werden. b.) Ist alles fertig beklebt, wird der Styropor vorsichtig mit etwas Universalverdünnung behandelt. Die Verdünnung zerfrisst das Styropor und schafft so die gewünschten felsartigen Strukturen. Wichtig ist aber, die Verdünnung nur sehr dünn aufzutragen, da sie ansonsten den Kleber anlösen könnte. c.) Nach etwa 2 Stunden ist die Verdünnung getrocknet und danach geht es mit dem Fliesenkleber weiter. Dieser wird angerührt und in einer dünnen Schicht auf die gesamte Styroporfläche aufgetragen. Danach muss der Fliesenkleber trocknen, was etwa 2 Tage lang dauert. Insgesamt werden drei bis vier Schichten Fliesenkleber aufgetragen, jeweils mit den entsprechenden Trocknungszeiten dazwischen. d.) Zum Schluss werden dann die Abtönfarben aufgetragen. Zuerst werden die Innenwände mit einem helleren Farbton bemalt, darüber werden dann eine oder mehrere dunklere Farben aufgetragen, die die Strukturen hervorheben.

 

Terrarium Bauanleitung zum selber bauen

 

3. Die Endmontage

Jetzt fehlen noch die beiden Blenden, der Deckel und die Glasscheiben. Für die Blenden wird zuerst der Innendurchmesser zwischen den beiden Seitenwänden ausgemessen und die Blenden werden dann so angepasst, dass sie exakt dazwischen platziert werden können. Die obere 5cm breite Blende kann nun montiert werden. Aus der unteren 20cm breiten Blende werden zuerst Ausschnitte für die Lüftungsgitter ausgeschnitten. Diese werden 10cm von der unteren Kante entfernt und etwa 5cm hoch gearbeitet. Damit die Blende stabil genug bleibt, werden die Lüftungsflächen aber nicht über die gesamte Breite ausgeschnitten, sondern in drei Felder aufgeteilt. Dann werden die Lüftungsgitter mit kleinen Schrauben montiert, die Felder zusätzlich mit Aquariensilikon abgedichtet und auch die untere Blende wird eingesetzt. Aus dem Deckel werden ebenfalls Lüftungsflächen ausgeschnitten. Diese sollten aber etwa 10cm breit sein. Dann werden auch hier die Gitter angeschraubt, abgedichtet und auch der Deckel wird montiert.

Zum Schluss sind die Glasscheiben an der Reihe. Hierfür werden die beiden Kunststoffschienen mit Aquariensilikon an den Blenden festgeklebt. Die Schiene mit den längeren Schenkeln wird an der oberen Blende, die Schiene mit den kürzeren Schenkeln an der unteren Blende befestigt. Sinnvoll ist, erst jetzt auszumessen, wie groß die benötigten Scheiben sind und diese am besten vom Händler exakt zuschneiden zu lassen. Die eingesetzten Scheiben sollten in der Mitte etwa 10cm überlappen.