Bauanleitung Boot

Ein Boot ist ein Wasserfahrzeug, das über einen Rumpf verfügt und mit Muskelkraft, einem Segel oder einem Motor angetrieben wird. Der Rumpf eines Bootes kann aus Materialien wie Holz, Stahl, Kunststoff, GFK oder Kombinationen dieser Materialien bestehen. Unterschieden werden Boote zum einen nach ihrer Bauweise, beispielsweise als Holz- oder Schlauchboote, und zum anderen nach ihrem Antrieb, beispielsweise als Ruder-, Paddel-, Segel- oder Motorboote. Weitere Einteilungsmöglichkeiten ergeben sich durch die unterschiedlichen Verwendungszwecke, die hydrodynamischen Eigenschaften und die Anzahl der Bootsrümpfe. Übrigens haben sich in Deutschland bei zivil genutzten Booten 500 Bruttoregistertonnen als Grenze durchgesetzt.

Wasserfahrzeuge unter 500 Bruttoregistertonnen gelten als Boote, bei Wasserfahrzeugen über 500 Bruttoregistertonnen handelt es sich um Schiffe. Einen kleinen Auszug aus der vielfältigen Palette der Boote gibt es regelmäßig in Häfen und auf Bootsmessen zu sehen, wie beispielsweise hier:

Nun hat natürlich nicht jeder die Möglichkeit, sich ein eigenes Boot anzuschaffen, denn neben dem Platz und den richtigen Gewässern wird dafür auch ein entsprechendes Budget benötigt. Aber da Boote nicht nur im großen Format, sondern auch als Modell und Spielzeug sehr beliebt sind, stellt die folgende Bauanleitung ein Boot vor, das jeder selber bauen kann. Gleichzeitig bringt die Bauanleitung noch zwei positive Nebeneffekte mit. Zum einen müssen die benötigten Hölzer nicht unbedingt im Baumarkt gekauft, sondern können auch auf einem Waldspaziergang gesammelt werden. Zum anderen kann der Heimwerker Vorgehensweisen üben, die er bei späteren Tischlerarbeiten immer wieder brauchen wird.

 

Materialliste für das Boot

Dieses Boot verfügt über 3 Rümpfe und ist damit eine Art Trimaran. Benötigt für den Bau des Bootes werden:

  • 1 dickes, 40 bis 50cm langes Rundholzstück; möglich sind beispielsweise ein Holzpfahl oder ein dicker Ast
  • 2 30cm lange Rundholzstücke, die etwas dünner sind als das dicke Rundholz
  • 2 50cm lange, dünne Rundhölzer, die sich biegen lassen
  • 2 40cm lange Rundholzstäbe mit 1cm Durchmesser
  • 1 40 x 40cm großes Stoffstück als Segel
  • Bast oder Paketschnur

Als Werkzeuge kommen ein Hohleisen oder Stechbeitel, ein Holzhammer, eine Handsäge, ein Holzraspel, eine Feile, Schleifpapier und ein 10mm Bohrer zum Einsatz. Außerdem werden Klebstoff sowie Nadel und Faden benötigt.

 

Bauanleitung für das Boot

1. Den Hauptrumpf anfertigen

a.) Der Bootsbau beginnt mit dem schwierigsten Teil, denn zuerst wird der Hauptrumpf des Bootes angefertigt. Dazu wird das dicke Holzstück auf der Oberseite im mittleren Drittel mit dem Holzraspel abgeflacht. Anschließend wird die abgeflachte Partie ausgehöhlt. Hierbei kommen der Holzhammer und das Hohleisen oder ein Stechbeitel zum Einsatz. b.) Damit das Boot im Wasser beweglicher ist und der Rumpf außerdem wie bei einem echten Boot aussieht, wird das Holzstück nun an den Enden noch zugespitzt. Dazu werden die Enden mit der Handsäge vorbehandelt, die Feinarbeiten erfolgen dann mit Raspel, Feile und Schleifpapier. Zum Schluss erhält der Rumpf an einer Seite noch ein 2cm tiefes Loch, in das später der Segelmast gesteckt wird.

 

Boot Bauanleitung zum selber bauen

 

2. Das Boot zusammenbauen

Wenn der Hauptrumpf fertig ist, kann das Boot zusammengebaut werden. Dazu werden die beiden dünnsten Hölzer vorsichtig gebogen und dann so an dem Rumpf festgebunden, dass sie an beiden Seiten gleichmäßig überstehen. Dann werden die beiden 30cm langen Hölzer als Schwimmer und Stabilisatoren an die gebogenen Hölzer angeknotet.

 

3. Schritt: das Segel anfertigen

Jetzt fehlt nur noch das Segel. Dieses wird aus den beiden 40cm langen Rundholzstäben und dem Stoff gebaut. Der Stoff wird an einer Kante umgeschlagen und vernäht. Der Tunnel, der dabei entsteht, muss so breit sein, dass ein Rundholzstab gerade noch hineingeschoben werden kann. Der andere Rundholzstab wird als Mast in das vorgefertigte Loch geklebt. Das Segel wird nun an dem Mast festgebunden. Außerdem wird jeweils ein Stück Schnur an den unteren Ecken des Segel festgeknotet. Diese Schnüre dienen als Halteschnüren und werden je nach Windstärke bei gesetztem Segel entweder am unteren Mastende oder an den gebogenen Hölzern befestigt.