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Lackierkabine selber bauen

Für eine große Lackierkabine, in der beispielsweise Fahrzeuge lackiert werden können, dürfte den meisten der Platz und auch das Geld fehlen. Wer sich hingegen mit Modellautos begnügt, dem reicht eine Lackierkabine im Miniformat. Und wie der passionierte Modellbauer eine solche Lackierkabine selber bauen kann, erklärt der folgende Beitrag.

Eine Lackierkabine Marke Eigenbau

Leidenschaftliche Modellbauer kommen an der Airbrush-Technik, also dem Lackieren mittels Spritzpistole, kaum vorbei. Der Farbnebel, der dabei entsteht, neigt allerdings dazu, sich unschön auszubreiten. So ist oft nicht nur das Modell lackiert, sondern auch die Flächen im näheren Umkreis sind eingefärbt.

Der mitunter sehr unangenehme Lackgeruch verteilt sich ebenfalls in den Räumen. Auf dem nassen Lack wiederum können sich Staubpartikel und andere Kleinteilchen absetzen und so das Werk ruinieren. Eine Lackierkabine schafft hier Abhilfe. Die Spritzkabinen, die im Handel erhältlich sind, haben jedoch mitunter recht stolze Preise. Die kostengünstigere Lösung ist eine Lackierkabine Marke Eigenbau. Eine Möglichkeit, wie sie gebaut werden kann, wird ihm Folgenden erklärt.

Lackierkabine selber bauen

Aber Achtung: Die Bauart mit einer Dunstabzugshaube ist nicht geeignet, wenn Farben mit leicht entzündlichen Lösungsmitteln oder Treibgasen verwendet werden. Dies könnte nämlich einen Brand oder eine Explosion verursachen! Zudem versteht sich der Beitrag ausschließlich als Anregung und nicht als Bauanleitung!

 

Die Materialliste für die Lackierkabine

1 Holzplatte 80 x 70 x 2 cm
2 Plexiglasplatten 50 x 47 x 0,5 cm
1 Plexiglasplatte 60 x 50 x 0,5 cm
1 Plexiglasstreifen 50 x 3 x 0,5 cm
4 Aluprofile in L-Form 60 cm lang
1 einfache Dunstabzugshaube 60 cm breit
1 flexibler Abluftschlauch passend zur Dunstabzugshaube

Daneben werden Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben und Sekundenkleber benötigt. Als Werkzeuge kommen die Bohrmaschine, der Akku-Schrauber, das Maßband, der Bleistift und ein Filzstift zum Einsatz.

 

Eine Idee für eine selbstgebaute Lackierkabine

1. Den Anschluss des Abluftschlauchs vorbereiten

Auf der Rückseite der Dunstabzugshaube ist eine runde Fläche eingestanzt, die den Anschluss für den Abluftschlauch markiert. Diese Fläche wird nun als erstes herausgelöst. In die entstandene Öffnung wird anschließend das Verbindungsstück eingesetzt. Das Verbindungsstück gehört meist zum Lieferzubehör der Dunstabzugshaube. Der Abluftschlauch selbst wird jetzt aber noch nicht angeschlossen, denn er würde bei den Montagearbeiten stören.

 

2. Die Dunstabzugshaube auf die Holzplatte montieren

Nun wird die Dunstabzugshaube auf der Grundplatte befestigt. Dafür werden, gleichmäßig über die Fläche verteilt, acht Löcher in das Blech der Dunstabzugshaube gebohrt. Dann wird die Dunstabzugshaube so auf der Platte positioniert, dass sie jeweils 5 cm Abstand zu den Seitenkanten und der Hinterkante der Holzplatte hat. Mit dem Bleistift können die Befestigungslöcher nun auf die Holzplatte übertragen werden. Anschließend wird die Dunstabzugshaube noch einmal abgenommen, um die Befestigungslöcher auch auf der Holzplatte vorbohren zu können. Dann werden die Dunstabzugshaube und die Holzplatte miteinander verschraubt. Für einen sicheren Stand und eine solide Befestigung sorgen Schrauben mit Muttern auf der Gegenseite.

Lackierkabine selber bauen - Dunstabzugshaube auf die Holzplatte montieren

 

3. Die Lackierkabine zusammenbauen

Um die erste Seitenwand befestigen zu können, werden zuerst kleine Befestigungslöcher in die Seitenfläche der Dunstabzugsaufhaube gebohrt. Diese Löcher werden anschließend mit einem Filzstift auf eine der Plexiglasplatten übertragen und hier ebenfalls vorgebohrt. An der Ober- und der Unterkante der Plexiglasplatte werden ebenfalls Befestigungslöcher gebohrt. Diese wiederum werden auf zwei Aluprofile übertragen. Auch hier werden die Befestigungslöcher vorgebohrt. Dieses Vorbohren ist zwar aufwändig, dafür geht die Montage dann aber umso schneller. Für die Montage wird die Seitenwand erst mit der Dunstabzugshaube und anschließend mithilfe des Aluprofils mit der Holzplatte verschraubt.

Sitzt die erste Seitenwand, wird das Ganze auf der anderen Seite wiederholt. Hier wird das Aluprofil aber noch nicht mit der Holzplatte verschraubt. Zuvor wird nämlich erst der Deckel der Lackierkabine montiert. Auch beim Deckel werden die Befestigungslöcher vorgebohrt und die Plexiglasplatte dann mit den Aluprofilen verbunden. Ist der Deckel montiert, kann die zweite Seitenwand exakt ausgerichtet und endgültig festgeschraubt werden.

Lackierkabine selber bauen

An der Vorderkante hängt die Deckelplatte über eine recht lange Strecke ohne eine Auflage frei. Um zu vermeiden, dass die Platte zum Durchhängen neigt, wird bündig an der Vorderkante ein 3 cm breiter Plexiglasstreifen festgeklebt. Dadurch ist die Platte stabilisiert.

 

4. Den Abluftschlauch anschließen

Zum Schluss muss nur noch der Abluftschlauch angeschlossen werden und damit ist die selbstgebaute Lackierkabine auch schon bereit für ihren ersten Einsatz.

Extra-Tipps: Die durchsichtigen Plexiglasplatten sorgen dafür, dass genug Licht in die Lackierkabine fällt. Seiten und Deckel aus einem anderen Material würden eine künstliche Lichtquelle erforderlich machen, die aber den Farbeindruck verfälschen könnte. Damit die Plexiglasplatten schön sauber und transparent bleiben, können sie mit einer durchsichtigen Folie abgedeckt werden. Nach dem Lackieren wird die Folie einfach entfernt und die Lackierkabine bleibt sauber zurück. Ein ideales Hilfsmittel beim Lackieren ist ein Drehteller, der eigentlich unter kleinere Elektrogeräte wie Kaffeemaschinen oder Mikrowellen gestellt wird. Durch den Drehteller lässt sich das Lackierobjekt in verschiedene Positionen bringen, ohne dass abgewartet werden muss, bis die Farbe trocken ist und das Modell bedenkenlos angefasst werden kann.