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Insektenschutz selber bauen: In nur 4 Schritten fertig

Anleitung für Insektenschutz selber bauen
Um einen Insektenschutz selber zu bauen, müsst ihr keine geübten Heimwerker sein.

In lauen Sommernächten bei offenem Fenster im Wohnzimmer zu sitzen oder zu schlafen, ist herrlich. Das Problem ist nur, dass oft nicht nur frische Luft hereinkommt. Auch Nachtfalter, Fliegen, Stechmücken und andere Insekten nutzen die Gelegenheit, um unbemerkt ins Haus zu gelangen. Und als wäre das feine Summen nicht schon nervig genug, hinterlassen die kleinen Plagegeister gerne juckende Stiche oder machen sich über Obst und andere Lebensmittel her. Eine wirksame Lösung ist dann ein Fliegengitter. Damit ihr künftig die warmen Sommerlüftchen rund um die Uhr genießen könnt, zeigen wir euch in diesem Artikel, wie ihr ganz einfach einen Insektenschutz selber bauen könnt.

Vorrichtungen, die Insekten fernhalten sollen, gibt es in verschiedenen Varianten. So sind zum Beispiel Fliegengitter erhältlich, die mit Klebestreifen direkt im Fensterrahmen befestigt werden. Nur hinterlassen die Klebestreifen mitunter hässliche Kleberreste, die sich nur schwer wieder entfernen lassen.

Eine andere Variante sind Fliegennetze, die mit einer Stange in den Fenster- oder Türrahmen eingeklemmt werden. Gewichte, die in die untere Kante eingenäht sind, sorgen dafür, dass die Netze gerade nach unten hängen. Doch schlaue Insekten mogeln sich oft seitlich an dem Netz vorbei in die Wohnung hinein.

In einer hochwertigen Version besteht der Insektenschutz aus einem Holz-, Plastik- oder Metallrahmen, der mit einem Netzgewebe bespannt ist. Erhältlich ist so ein Insektenschutz entweder schon fertig montiert oder als Bausatz, den ihr dann selbst zusammenbaut.

Bei diesen Fliegengittern ist wichtig, dass sie richtig montiert werden. Andernfalls wackeln sie herum oder das Fenster lässt sich nicht mehr ganz öffnen. Dazu kommt, dass die Rahmen meist für Standard-Fenster ausgelegt sind. Die Rahmen können zwar in gewissen Grenzen verstellt werden. Wenn ein Fenster aber ungewöhnliche Maße hat, passt der Rahmen meist nicht.

Andererseits ist es nicht schwer, einen Insektenschutz selber zu bauen. Mit wenigen Materialien und ein paar Handgriffen ist das erledigt. Und ihr könnt den Insektenschutz so bauen, dass er perfekt zu euren Fenstern und Türen passt. Eine Anleitung dafür geben wir euch jetzt!

Insektenschutz selber bauen – die Materialien

  • 4 Vierkantrohre aus Aluminium, 2,5 x 2,5 cm breit
  • 4 rechtwinklige Steckverbinder aus Aluminium, passend zu den Rohren
  • Fliegengitter
  • Klettband für Fliegengitter
  • doppelseitiges Klebeband
  • kleine Keile aus Kunststoff oder Holz
  • Metermaß, Schere, Metallsäge und evt. Schrauben oder Nieten

Fliegengitter ist in jedem Baumarkt erhältlich. Es wird in rechteckigen Stücken und als Meterware von der Rolle angeboten. Dabei habt ihr zwei Materialien zur Auswahl, nämlich Gewebe aus Kunststoff und aus Glasfaser.

Kunststoffgewebe ist die preiswertere Lösung. Ein Fiberglasgewebe ist zwar teurer, sorgt aber dafür, dass auch keine Pollen in die Wohnung gelangen. Wenn ihr Heuschnupfen oder andere Allergien habt, ist das ein echter Pluspunkt. Außerdem macht die UV-Strahlung Fiberglas nichts aus. Deshalb hält das Netzgewebe viel länger.

Was die Farben angeht, so könnt ihr euch meist zwischen Fliegennetz in Weiß, Schwarz und Grau entscheiden.

Kleiner Tipp: Je dunkler das Netzgewebe ist, desto besser ist später die Durchsicht nach draußen.

Um das Fliegengitter am Rahmen zu befestigen, braucht ihr ein Klettband. Manchmal ist dieses Klettband schon beim Fliegennetz mit dabei. Wenn nicht, könnt ihr es so kaufen. Das Klettband gibt es auch selbstklebend. Stattet das Band aber lieber selbst mit einem guten doppelseitigen Klebeband aus. Erfahrungsgemäß hält es dann besser.

Insektenschutz selber bauen – die Anleitung

Wir bauen den Rahmen für den Insektenschutz aus Aluminium. Verglichen mit Holz, ist Aluminium nämlich witterungsbeständiger. Deshalb verzieht sich der Rahmen nicht so schnell und muss nicht gestrichen oder anderweitig versiegelt werden. Außerdem ist Aluminium insgesamt langlebiger und pflegeleichter als Holz.

Aber natürlich könnt ihr genauso gut zu Vierkanthölzern greifen, wenn ihr euren Insektenschutz selber bauen wollt. Ein paar Tipps dazu geben wir euch später noch. Doch jetzt kümmern wir uns erst einmal um den Insektenschutz mit Alu-Rahmen.

1. Schritt: den Rahmen für den Insektenschutz zusammenbauen

Grafik zu Insektenschutz selber bauenBevor es richtig losgehen kann, müsst ihr natürlich zunächst das jeweilige Fenster ausmessen. Habt ihr die richtige Größe für den Rahmen ermittelt, sägt ihr Vierkantrohre entsprechend zu. Mit einer Metallsäge geht das problemlos.

Traut ihr euch das Sägen nicht zu oder wollt ihr euch diese Arbeit sparen, könnt ihr die Rohre aber auch schon im Baumarkt auf die benötigte Länge zuschneiden lassen.

Um den Rahmen zusammenzubauen, schiebt ihr die Alu-Rohre einfach in die Steckverbinder. Da die Steckverbinder extra für diesen Zweck konzipiert sind, hält der Rahmen dadurch sicher zusammen.

Wenn euer Rahmen sehr groß ist, könnt ihr die Verbindungen zusätzlich mit Nieten oder kleinen Schrauben fixieren. Das verleiht der Konstruktion zusätzliche Stabilität.

2. Schritt: das Klettband anbringen

Nachdem der Rahmen fertig ist, wird er mit dem Klettband ausgestattet. Am besten legt ihr das Klettband dazu einmal lose rundherum innen im Rahmen aus. Auf diese Weise könnt ihr die richtige Länge ermitteln, ohne umständlich messen zu müssen.

Anschließend nehmt ihr das doppelseitige Klebeband und befestigt es auf der Rückseite vom Klettband. Achtet hier darauf, dass das Klebeband möglichst gerade und ohne Falten auf dem Klettband verläuft.

Dann zieht ihr das Schutzpapier vom Klebeband ein Stück ab und befestigt das Klettband auf der Innenseite vom Rahmen. Drückt den Anfang dabei gut fest, damit er nicht mehr verrutscht. Nun zieht ihr das Papier wieder ein Stückchen ab und klebt den nächsten Abschnitt fest. Auf diese Weise arbeitet ihr euch Stück für Stück weiter, bis das ganze Klettband in den Rahmen eingeklebt ist und ihr wieder am Startpunkt angekommen seid.

3. Schritt: das Fliegengitter befestigen

Jetzt fehlt nur noch das Fliegengitter. Um es zu befestigen, schneidet ihr das Netzgewebe so zu, dass es rundherum etwas größer ist als der Rahmen. Dann legt ihr das Gewebe flach auf den Rahmen.

Nun könnt ihr an einer Stelle beginnen und das Fliegengitter dort am Klettband andrücken. Von hier aus arbeitet ihr euch Stück für Stück vorwärts. Achtet dabei darauf, dass das Netzgitter keine Falten schlägt und straff aufgespannt ist.

Habt ihr das Fliegengitter befestigt, könnt ihr die überstehenden Ränder abschneiden. Oder ihr klappt die Ränder nach innen ein und drückt sie ebenfalls auf dem Klettband fest. Damit ist der selbstgebaute Insektenschutz fertig.

4. Schritt: den Insektenschutz am Fenster montieren

Damit der Insektenschutz fest und sicher vor dem Fenster sitzt, gibt es mehrere Möglichkeiten. So könnt ihr zum Beispiel mit Magneten und Metallleisten arbeiten. Oder ihr montiert den Insektenschutz mit Winkeln. Möglich ist auch, den Rahmen mit Klettband oder einem starken doppelseitigem Klebeband zu fixieren.

Die einfachste Möglichkeit ist aber, den Insektenschutz vor das Fenster zu setzen und mit kleinen Plastik- oder Holzkeilen zu verklemmen. Die Keile sorgen dafür, dass der Insektenschutz dort bleibt, wo er hingehört. Gleichzeitig könnt ihr den Rahmen jederzeit wieder entfernen, ohne dass Löcher vom Bohren, Kleberreste oder andere Spuren zurückbleiben.

Den Insektenschutz aus Holz selber bauen

Anstelle von Aluminium könnt ihr den Rahmen für den Insektenschutz natürlich auch aus Holz bauen. In diesem Fall besorgt ihr euch

  • 2 oder 2,5 cm starke Vierkanthölzer,
  • dünne Holzleisten,
  • wetterfesten Holzleim,
  • Holzschutzfarbe
  • Fliegengitter und
  • evt. kleine Schrauben.

Nachdem ihr euer Fenster ausgemessen habt, sägt ihr die Vierkanthölzer auf Maß. Anschließend klebt ihr die Hölzer mit Leim zum Rahmen zusammen. Bis der Holzleim abgebunden hat, fixiert den Rahmen am besten mit Schraubzwingen.

Wird euer Insektenschutz recht groß, solltet ihr zusätzlich eine Querstrebe einsetzen. Das stabilisiert den Rahmen.

Bevor es weitergeht, streicht ihr das Holz mit einem Holzschutz. Ist der Anstrich trocken, schneidet ihr das Fliegennetz ungefähr in der Größe des Rahmens zu. Anschließend legt ihr das Gewebe auf den Rahmen und tackert es rundherum fest. Achtet dabei darauf, dass das Gewebe straff gespannt ist.

Zum Schluss befestigt ihr die dünnen Holzleisten auf dem Rahmen. Die Leisten decken die Ränder des Fliegengitters und die Tackernadeln ab. Montieren könnt ihr die Leisten entweder mit kleinen Schrauben oder mit Holzleim. Das war’s schon!